Gemeinsam Wege finden:
Im Sinne unserer Schutzbefohlenen

Wenn Sie die Verantwortung für einen kranken Menschen übernommen haben oder übernehmen wollen, kennen Sie dieses Gefühl: Sie sind unsicher, weil Sie nicht wissen, was das Beste für diesen Menschen ist. Sie haben vielleicht den Eindruck, die geplante oder aktuelle Behandlung tue ihm nicht gut, sein Wunsch oder Wille werde nicht genügend berücksichtigt, die Therapie werde ihm, seinem Leben, seiner Lebensplanung und dem, was ihm wichtig ist, nicht gerecht. Oder sie verletze seine Würde. Gerade, wenn es um einen Menschen geht, der seine Behandlungswünsche selbst nicht äußern kann. Diese Menschen sind uns Schutzbefohlene.
Sie fühlen sich verantwortlich, wissen aber nicht, mit wem Sie sprechen können – vielleicht auch, weil Sie fürchten, missverstanden zu werden? Oder es sind Emotionen beteiligt, die ein ruhiges Gespräch unter den Betroffenen erschweren?
Dann bieten wir uns an, mit Ihnen ein ethisches Beratungsgespräch zu führen.
Unsere ausgebildeten Ethikberater/-innen kommen aus verschiedenen Berufsgruppen – aus der sozialen Arbeit, der Theologie, der Pflege, der Medizin, der Pharmazie und der Hospizarbeit – und bringen unterschiedliche Sichtweisen mit. Sie alle haben sich damit beschäftigt, dass Menschen in unserer multikulturellen Gesellschaft und in verschiedenen Lebensphasen unterschiedliche Vorstellungen von einem guten und gelungenen Leben haben, sie kennen sich aus mit medizinethischen Fragen – und vor allem sind sie in der Gesprächsführung geübt. Sie haben Geduld und hören zu. Sie sind ehrlich und folgen ihrem Gewissen.

Sprechen Sie uns an:
Ablauf eines Ethikberatungsgesprächs

Wenden Sie sich einfach telefonisch, per Fax oder E-Mail an uns und hinterlassen Sie bitte Ihre Kontaktdaten.
Wie geht es dann weiter? In einem Vorgespräch erörtern wir gemeinsam, wer an dem Gespräch teilnehmen und wer informiert werden muss, wessen Einverständnis einzuholen ist und wann und wo das Gespräch stattfindet.
An dem ethischen Gespräch sollten die Menschen teilnehmen, die für den erkrankten Menschen wichtig sind und ihn gut kennen. Wir sammeln die Eindrücke der nächsten Angehörigen, des Betreuers, der Pflegekräfte und die Einschätzungen der behandelnden Ärzte.
Zwei oder drei unserer Ethikberater begleiten das Gespräch: Sie haben sich gut vorbereitet und sind vor allem dazu da, ein gelungenes Gespräch zu moderieren: das intensive, ehrliche Bemühen und Ringen, um die Grundlagen für die beste Weiterbehandlung des Schutzbefohlenen zu schaffen.
Ziel ist es, ein ganzheitliches Bild des Menschen zu gewinnen: mit seiner Erkrankung und seinem Leid, aber auch mit seinen Möglichkeiten, Wünschen und Hoffnungen – und seiner Spiritualität. Diese umfassende Betrachtung und Wertschätzung des Menschen, der uns wichtig ist, ist die Basis für unsere gemeinsame Suche nach dem Besten für ihn.

Unser gemeinsames Ziel:
Leben schützen, Würde bewahren

Wir wollen der hilfsbedürftigen Person ein Leben in Würde ermöglichen. Dazu müssen wir sammeln, was für dieses einzelne Leben wichtig ist: die aktuelle gesundheitliche Situation, Therapiealternativen, die Rechte des kranken Menschen. Grundsätzlich ist sein Leben zu schützen. Wir benötigen aber auch sein Einverständnis zu medizinischen Maßnahmen. Wenn er selber dazu nichts sagen kann, brauchen wir die Hilfe seiner Vertreter – auch, um mit ihnen die Patientenverfügung zu erörtern, falls sie vorhanden und aussagefähig ist.
Am Ende unseres gedanklichen Austausches hoffen wir, für den erkrankten Menschen eine Empfehlung aussprechen zu können, die alle mittragen und akzeptieren. Diese Empfehlung ist nicht rechtlich bindend! Sie kann dem behandelnden Arzt als Grundlage seiner weiteren Therapie dienen. Sie soll jedoch vor allem die Beteiligten entlasten und ihnen vermitteln: Sie sind nicht allein. Wir bewältigen die Sorge um den Patienten gemeinsam.