Dr. Birgitta Behringer

 

1.Berufliche Entwicklung

1.1.Medizinische Laufbahn bis zur Praxisgründung

Von 1985 bis zu meiner Promotion 1992 studierte ich Medizin an der Ruhr-Universität Bochum. Einen Teil meiner klinischen Ausbildung absolvierte ich anschließend in Baltimore (USA), die Facharztausbildung nach meiner Approbation als Ärztin in verschiedenen Kliniken und Abteilungen in Süddeutschland. Seit 2003 lebe ich mit meiner Familie wieder in Bochum und arbeitete zunächst als angestellte Ärztin in einer Hausarztpraxis, bis ich 2007 den Entschluss fasste, mich selbst niederzulassen – um eigene Vorstellungen zu realisieren.

 

1.2.Die Praxis

In der Praxis am Heerbusch 3 in Bochum Werne fand ich ein tolles Team vor, mit dem ich seit 2007 viele dieser Vorstellungen umsetzen konnte. Unter anderem haben wir uns im Rahmen von Disease Management Programmen strukturiert, um chronisch kranke Menschen besser versorgen können, und führen Schulungen für chronisch Kranke durch.

 

1.3.Palliativmedizin

2008 erwarb ich die Zusatzqualifikation Palliativmedizin und arbeite seither im palliativärztlichen Konsiliardienst (PKD) als eine von sechs Ärzten. Der PKD ist auch Teil des Palliativnetzes Bochum e.V., in dessen Vorstand ich arbeite, um wichtige Projekte zu planen, die Arbeit des Palliativnetzes weiterzuentwickeln und die Öffentlichkeit auf unsere Arbeit aufmerksam zu machen. Die interdisziplinäre Zusammenarbeit mit Kollegen, Pflegekräften, Seelsorgern, Apotheken, Krankenhäusern, Hospizen und Ehrenamtlichen bedeutet mir viel und bereichert meinen beruflichen Alltag für die bestmöglichen Versorgung unserer Patienten. (www.palliativnetz-bochum.de) (www.pkd-bochum.de)

 

1.4.Geriatrie

Die optimale gesundheitliche Versorgung alter Menschen liegt mit besonders am Herzen und stellt einen Schwerpunkt meiner Tätigkeit dar. 2009 erwarb ich deshalb die Zusatzqualifikation hausärztliche Geriatrie. Vor allem bei der Behandlung von Menschen mit Demenz oder geistiger Behinderung stehen wir oft vor dem Problem, dass diese nicht für sich selbst sprechen können. Welches ist für sie die beste Behandlung?

 

1.5.Medizinethik

Darum habe ich an einem Fernlehrgang für Medizinethik im Gesundheitswesen des Klinikums Nürnberg teilgenommen. Seit 2016 bin ich Ethikberaterin im Gesundheitswesen Kompetenzstufe K2 nach den Richtlinien der Akademie für Ethik in der Medizin. Im Februar 2016 gründete ich mit einer Gruppe von Gleichgesinnten das Ambulante Ethikkomitee Bochum e. V. und leite dieses seitdem.

2018 habe ich mein Masterstudium „ Medizinethik“ an der Universitätsmedizin der Johannes Gutenberg Universität in Mainz abgeschlossen und bin seither Medizinethikerin. Seit August 2019 darf ich zudem die Bezeichnung der Trainerin für Ethikberatung im Gesundheitswesen (AEM) führen.
 

1.6.Ethische Fallgespräche

Das Ambulante Ethikkomitee Bochum ist ein gemeinnütziger Verein, dessen grundsätzliches Anliegen es ist, die Selbstbestimmung von Menschen zu stärken, damit sie so behandelt werden, wie sie das möchten - selbst wenn sie einmal nicht mehr entscheidungsfähig sind.

Manchmal entstehen Fragen bei Patienten, Betreuern, Angehörigen, den Pflegenden und auch den Ärzten, ob die durchgeführte oder angedachte medizinische Behandlung dem Patienten dient, seine Lebensziele zu verwirklichen oder ob auch andere Interessen und Sorgen bedacht werden sollten. Solche Situationen treten besonders häufig auf, wenn ein Mensch nicht mehr entscheidungsfähig ist. Bei solchen Fragen kann das ambulante Ethikkomitee mit seinen ausgebildeten Ethikberatern alle Beteiligten kontaktieren und möglichst an einen Tisch bitten, um dann ein gemeinsames Gespräch zum Wohle des Patienten zu moderieren. (www.ethikkomitee-bochum.de )

 

1.7.Behandlung im Voraus Planen

Behandlung im Voraus Planen ist eine Weiterentwicklung der konventionellen Patientenverfügung. Menschen sollen nicht ohne Unterstützung sein, wenn sie sich mit ihrer gesundheitlichen Vorsorge befassen. So sieht es auch der Gesetzgeber und seit Ende 2017 dürfen stationäre Einrichtungen der Pflege und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen ihre Bewohner unterstützen mit ausgebildeten Gesprächsbegleitern. Ich gehöre zur „Deutschen interprofessionellen Vereinigung Behandlung im Voraus Planen e.V.“(DiV-BVP) und habe mich dort als Gesprächsbegleiterin ausbilden lassen. Seit 2017 bin ich auch zertifizierte Trainerin für zukünftige GesprächsbegleiterInnen. In Bochum bieten wir für diese regelmäßig Workshops an. (www.ethikkomitee-bochum.de).

Am „runden Tisch“ haben sich 2018 Vertreter des AEB mit verschiedenen Akteuren der Stadt auf den Weg gemacht, Behandlung im Voraus Planen als Projekt für die Bochumer Region zunächst in den Seniorenheimen und Behinderteneinrichtungen und längerfristig für alle Bochumer Bürgerinnen und Bürger zugänglich zu machen. Haben Sie Interesse? Dann wenden Sie sich an uns (info@ethikkomitee-bochum.de, www.ethikkomitee-bochum.de)

 

Ich möchte die Lebensqualität meiner PatientInnen verbessern und verstehe es als eine Herausforderung und meine Aufgabe, gemeinsam mit Menschen in allen Lebenslagen die für sie medizinisch sinnvollen Therapien zu erarbeiten und umzusetzen. Ich liebe meinen Beruf: Im Mittelpunkt steht für mich dabei immer der Mensch.

 

2.Ehrenamt

Seit 2013 Mitglied des Vorstands im Palliativnetz Bochum e.V.

Seit 2016 Vorstand des Ambulanten Ethikkomitees Bochum e.V.

 

3.Förderungen

Behandlung im Voraus Planen- Zukunftsprojekt der Stadtwerke , Bochum 2018

Die Arbeit des AEB: Förderprojekte der Volksbank Bochum, Witten 2017, 2018, 2019

Förderpreis der Josef und Luise Kraft Stiftung „Menschenrechte und Ethik in der Medizin für Ältere“, München 2019

 

4.Mitgliedschaften

Akademie für Ethik in der Medizin (AEM)

Berufsverband der Palliativinitiativen Westfalen Lippe

Deutsche interprofessionelle Vereinigung Behandlung im Voraus Planen (DiV-BVP e.V.)

Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP)

 

Publikationen

Publikationen

  1. Behringer, Birgitta, et al., Prognosis of older patients with acute myeloid leukemia receiving either induction or noncurative treatment: a single-center retrospective study. Ann Hematol, 2003. 82(7): p. 381-9.

  2. Holtappels Peter, Behringer Birgitta, Behringer Dirk, Persistenter Status vegetativus Eignet sich „Futility“ als Kriterium zur Behandlungsbegrenzung? . Angewandte Schmerztherapie und Palliativmedizin, 2013. 4(4): p. 24-28.

  3. Holtappels Peter, B.B., Grundrecht auf ein Sterben in Würde Palliative Sedierung — Entscheidung im Dialog Angewandte Schmerztherapie und Palliativmedizin, 2012. 2012(3): p. 18-20.

  4. Behringer Birgitta, M.B., Thöns Matthias, Holtappels Peter, Bedenken und kritische Anmerkungen - Gesetzesvorschlag und Positionspapier zum assistierten Suizid Angewandte Schmerztherapie und Palliativmedizin, 2014. 2014(4): p. 20-21.

  5. Birgitta, B. (2013). "Wichtig ist eine klare Abgrenzung zur Sterbehilfe." Info Onkologie 2013(6): 29.

  6. Georg Marckmann, Birgitta Behringer., Jürgen in der Schmitten (2018). Beendigung der Sondenernährung in einer Pflegeeinrichtung: Eine ethische Falldiskussion." Zeitschrift für Allgemeinmedizin 94(3): 121-124.

  7. Georg Marckmann, Birgitta Behringer., Jürgen in der Schmitten (2018). "Ethische Fallbesprechungen in der hausärztlichen Versorgung: Ein Leitfaden für die Praxis." Zeitschrift für Allgemeinmedizin 94(3): 116-120